Netflix setzt auf verbesserten Bildfrequenzabgleich

Bildquelle: Netflix

Videoinhalte werden in ganz unterschiedlichen Bildfrequenzen aufgezeichnet und wiedergegeben. Während Filmquellen 24 Bilder pro Sekunden aufweisen, werden TV-Signale hierzulande häufig mit 25 oder 50 Bildern pro Sekunde produziert. Die meisten computergenerierten Inhalte, On-Screen-Oberflächen oder auch High-Framerate-Aufnahmen setzen hingegen auf 60 Bilder pro Sekunde.

Schließen Sie eine externe Streaming-Box an einen Fernseher an, haben Sie in den HDMI-Einstellungen oftmals die Wahl zwischen unterschiedlichen Bildfrequenzen. 24 Hz ist optimal für die Bildausgabe von Filmquellen, doch in diesem Fall erscheint die gesamte Menünavigation träge und ruckelig. 60 Hz ist ideal für die Netflix-Menüoberfläche, doch Filminhalte ruckeln dann stärker als beabsichtigt. Die beste Lösung war bislang ein automatischer Bildfrequenzabgleich, was aber zu kurzen Bildaussetzern führen konnte.

Eine neue Lösung ist HDMI QMS (Quick Media Switching): Bildfrequenzen lassen sich dank HDMI-QMS unbemerkt wechseln, sodass keine erkennbaren Bildaussetzer auftreten. Allerdings ist HDMI-QMS noch nicht weit verbreitet und der Bildfrequenzabgleich klappt nur dann unbemerkt, wenn Auflösung und Dynamikformat beibehalten werden. Ein Umschalten von 4K HDR 24 Hz zu 4K HDR 60 Hz klappt somit reibungslos, aber der Wechsel von Full HD SDR 24 Hz zu 4K HDR 24 Hz würde einen sichtbaren Signalabgleich nach sich ziehen.

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Netflix entwickelte in Eigenregie eine weitere Möglichkeit, um unterschiedliche Bildfrequenzen harmonischer abspielen zu können. Der Trick dabei: Ein 24-FPS-Bildstrom wird für drei laufende Sekunden nicht gleichmäßig, sondern in unterschiedlichen Intervallen so manipuliert, dass beispielsweise eine 50-Hz-Bildausgabe als weniger störend wahrgenommen wird.

Obwohl es für Streaming-Anbieter wie Netflix bislang noch nicht die perfekte Lösung gibt, um sämtlichen Anwendern eine stets ruckelfreie Wiedergabe zu ermöglichen, zeigt sich bei den Streaming-Oberflächen ein stetiger Fortschritt.

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Die ehemals holprigen Übergänge zwischen einer Menü-Vorschau und einer Vollbildwiedergabe gelingen nun meist so unbemerkt, dass die Navigation durch das Streaming-Angebot deutlich flüssiger gelingt. Und die nächste Netflix-Innovation wird sicher nicht allzu lange auf sich warten lassen.