Nur ein Abo bezahlen und die Kundendaten im Familien- und Freundeskreis teilen, war lange Zeit ein beliebtes Mittel, um die steigenden Abokosten für Streaming-Dienste abzufedern. Doch dieser Methode schieben immer mehr Streaming-Anbieter einen Riegel vor. Nachdem bereits Netflix das Account-Sharing unterbunden hat, zieht bald auch Disney mit dem Streaming-Dienst Disney+ nach.
Bereits ab Juni will Disney gegen das Account-Sharing in einigen Regionen vorgehen, spätestens ab September soll es dann weltweit unterbunden werden. Der Grund: Disney+ schreibt weiterhin rote Zahlen und sorgt für hohe dreistellige Millionenverluste – pro Quartal. 2023 summierte sich das Minus auf rund eine Milliarde US-Dollar.
Konzern-Chef Bob Iger will Disney+ aber auch durch lokalen Content für die jeweiligen Märkte attraktiver gestalten. Zudem plant Iger Milliarden-Investitionen in Disney-Freizeitparks und Kreuzfahrtschiffe, um damit wirtschaftliche Turbulenzen in der klassischen Kino- und Serienproduktion zu kompensieren. Ehemals sichere Zugpferde wie Star-Wars-, Marvel- und Pixar-Film- und Serien-Produktionen schwächelten in den letzten Jahren. Zudem waren Versuche, im Videospielmarkt nachhaltig Fuß zu fassen, nicht von Glück geprägt. Dennoch lässt Disney nicht locker: Für knapp 1,4 Milliarden Euro erwarb Disney Anteile am Fortnite-Hersteller Epic Games, um wichtige Disney-Marken rund um Star Wars und Marvel zukünftig verstärkt im Spiel unterzubringen und ein eigenes virtuelles Universum aufzubauen.